In vielerlei Hinsicht ist die Autoindustrie Vorreiter, was Innovationen und technische Errungenschaften betrifft. Zunächst erschuf die Fließbandfertigung große Kostenvorteile, welche das Automobil für die Massen überhaupt leistbar machte. In weiterer Folge etablierte sich das sogenannte Toyota Produktionssystem (kurz TPS). Hier legte man Wert auf Qualität und wollte Verschwendung eliminieren. Spätestens seit den 1980er Jahren sind Roboter in aller Munde. Sie automatisieren Prozesse und sorgen für eine noch effizientere Produktion in der Automobilindustrie.
Zunächst waren es vor allem einfache, ständig wiederholende Tätigkeiten, welche durch Industrieroboter ersetzt wurden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Roboter benötigen keine Urlaube, werden nie krank. Dafür entstanden neue Berufsbilder, nämlich jene technischen Mitarbeiter, die heute Roboter warten, reparieren und teachen.
Der nächste Entwicklungsschritt ist die Symbiose zwischen Mensch und Maschine. Gemeint sind kompakte Cobots, wie jene von UR. Sie ersetzen keine menschlichen Leistungen, sondern ergänzen sie. Dadurch werden mehrere Vorteile kombiniert und es kommt zur nächsten Innovation in der Automobilindustrie.
Hoher Kostendruck in der Automotive-Branche
In kaum einer Branche ist der Kostendruck höher als in der Automobilindustrie. Schließlich werden in aller Regel hohe Stückzahlen produziert und dabei macht es einen Unterschied, ob eine gewisse Komponente zwei, drei Cent mehr oder weniger kostet. In diesem Sinne spielen kollaborierende Roboter eine ganz entscheidende Rolle. Immerhin können Sie folgende Vorteile bieten:
- Taktzeitverkürzung
- Senkung der Lohnstückkosten
- Verbesserte Ergonomie an den Montagelinien
- Erhöhung der Qualität aufgrund von verbesserter Wiederholgenauigkeit
Tatsächlich ist es so, dass Taktzeiten für manuelle Tätigkeiten durch kollaborierende Roboter erheblich verkürzt werden können. Arbeitsplätze können effizienter angelegt werden, sodass eine kompakte Montagelinie für mehrere Prozesse entsteht.
Die Mitarbeiterzufriedenheit wird beinahe automatisch durch die verbesserte Ergonomie erhöht.
Cobots von UR: eine Symbiose aus Mensch und Maschine
Die Entscheidung, ob ein Roboter eingesetzt werden soll oder nicht, hängt von mehreren Gesichtspunkten ab. Ein Industrieroboter ist mit einer nicht zu vernachlässigenden Investition verbunden, was sich erst durch hohe Stückzahlen rechnet. Cobots sind mit weniger hohen Investitionskosten verbunden, weshalb sich hier der Business Case deutlich schneller rechnet.
Komplexe Prozesse, die weit über wiederholende Tätigkeiten hinaus gehen, werden auch heute noch von Menschen durchgeführt. Hierfür sind die Aufgaben zu anspruchsvoll und der Prozess mit flexiblem Handeln verbunden. Auch in diesem Fall entfalten sich die Vorteile von kollaborierenden Robotern, immerhin dienen sie nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur menschlichen Arbeitsleistung.
Fazit
Kollaborierende Roboter, kurz Cobots, sind die Zukunft der Automotive Fertigung. Sie dienen als sinnvolle Ergänzung zur menschlichen Arbeitskraft und verbessern die Serienherstellung von Baugruppen und Komponenten im Sinne von Qualität, Ergonomie, Taktzeit sowie Produktivität.
Die kompakten, kollaborierenden Roboter verbrauchen wenig Platz, können individuell eingesetzt sowie flexibel auf den jeweiligen Nutzen ausgerichtet werden. Gerade in Zeiten immer steigender Individualisierung von Fahrzeugmodellen, spielt Flexibilität eine große Rolle. Viele Hersteller haben dadurch auch nicht mehr das ganz große Volumen, wodurch sich hohen Investitionskosten weniger rechnen. Bei Cobots ist dies weniger der Fall, da sich die Kosten in einem Rahmen befinden, welcher eine solche Investition rasch rechtfertigt.